Sustainability Hub

    bei der Stadtreinigung Hamburg (SRH)

Rückblick

Hamburger ver.di Klimagipfel

20. November 2024

Startschuss für Nachhaltigkeit und Zukunft Gestern fand der 1. Hamburger ver.di Klimagipfel statt – ein inspirierender Auftakt, der nachhaltige Veränderungen in den Fokus rückt.

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Projektlaufzeit

15. Oktober 2024 - 14.Oktober 2027

Ausgangslage und Handlungsbedarf

Die anhaltenden akuten Krisen fordern gerade unsere ganze Aufmerksamkeit. Dabei ist Nachhaltigkeit ein wichtiger Baustein in der Bewältigung dieser Krisen und zur Gestaltung der Zukunft. Insofern muss das Augenmerk immer wieder auf dieses zentrale Thema gelenkt werden. Essenzielle Player sind dabei die Betriebe. Diese brauchen ein gutes Nachhaltigkeitsmanagement. Hierzu gehört u.a., bewusst mit den Ressourcen umzugehen, die die Erde zur Verfügung stellt und dafür Sorge zu tragen, dass die Gewinnung dieser Ressourcen das Ökosystem so wenig wie möglich belastet. Außerdem sich darum zu kümmern, dass diese Ressourcen nach der Nutzung wieder in den Kreislauf zurückfließen. Nur so kann dafür gesorgt werden, dass die Lebensgrundlage für alle erhalten bleibt.

Projektbeschreibung

Der Begriff der Nachhaltigkeit stützt sich im Rahmen dieses Projektvorhabens auf vier Säulen:

I
Organisation / Ökonomie

II
Gemeinwohl

III
Umwelt / Klima / Ressourcen

IV
Personal

Alle Aktivitäten eines Unternehmens tragen zur Nachhaltigkeit bei. Damit alles ineinandergreifen und funktionieren kann, ist eine nachhaltige Denkweise der Schlüssel. Fehlt diese, lässt sich Nachhaltigkeit im Betrieb nicht grundlegend integrieren und eine langfristige Transformation nicht umsetzten.
Es ist also unabdingbar für den Erfolg, dass alle Beschäftigten einschließlich der relevanten Stakeholder, die Wichtigkeit von Nachhaltigkeit verstehen und sich eine nachhaltige Denkweise zu eigen machen. Die Ebene der Wissensvermittlung geht dabei von den Akteuren in den Aufsichtsräten, die sich mit Nachhaltigkeitsberichterstattung befassen, über betriebliche Multiplikator*innen, Interessenvertretungen und allen Beschäftigten in ihren jeweiligen Wirkungsfeldern bis hin zu Kund*innen und Bürger*innen.

Bislang gibt es wenig spezifische Bildungsangebote zu diesem Thema. Sondern vorrangig allgemeine, nur in Teilen übertragbare. Es fehlt an niedrigschwelligen Angeboten.

Darüber hinaus soll das Thema Nachhaltigkeit in allen Ebenen der Organisation und bei allen Beschäftigten verankert werden, nicht nur bei den zuständigen Expert*innen oder Entscheider*innen. Hier sollen unter anderem Angebote entwickelt und geschaffen werden, die gut in den Arbeitsalltag integrierbar und flexibel abrufbar sind.

Gute Lösungen müssen in der Breite kommuniziert und zugänglich gemacht werden. Hierzu bedarf es eines guten Wissensmanagements im Unternehmen und darüber hinaus auch innovative und niedrigschwellige Kommunikation, die sich an die breite Belegschaft ebenso wie an die Expert*innen richtet. Ziel ist es dabei die Lücke zwischen Wissen und Handeln zu schließen bzw. das Phänomen value-action-gap durch inhaltlich-fachliche und fantasievolle Ansätze ins Bewusstsein zu rücken.

Es soll ermittelt werden, welche Argumente die Entscheidungen am meisten beeinflussen und welches Handeln sich in der Folge ableitet, um entsprechend wirksame Bausteine zu entwickeln.

Projektpartner

Das Projekt wird mit der Stadtreinigung Hamburg (SRH) gemeinsam umgesetzt werden. Die Stadtreinigung entsorgt im Stadtgebiet von Hamburg den Abfall der Haushalte wie des Gewerbes, erledigt den Winterdienst, die Reinigung im öffentlichen Raum und betreibt die öffentlichen Toiletten. Darüber hinaus gehört die Energieversorgung zu den Aufgaben der SRH, weil aus den Abfällen Strom und Biogas erzeugt wird. Aktuell befindet sich ein Zentrum für Ressourcen und Energie in der Entwicklung. Es ist der Anspruch der SRH-Abläufe, Konzepte und Technologien unter Berücksichtigung aller Nachhaltigkeitsaspekte weiterzuentwickeln und neu zu denken, um Ressourcen zu schonen und Wertstoffkreisläufe zu schließen.

Mit knapp 4.000 Beschäftigten erfüllt die SRH einerseits den öffentlichen Auftrag und ist zudem noch ein erheblicher Treiber im Bereich der Forschungsvorhaben zur Abfall- und Energiewirtschaft. Das Hamburger Institute for Innovation, Climate Protection and Circular Economy (HiiCCE), ein AN-Institut der TU Hamburg, ist dabei zentraler Akteur in der Forschung und wird als Tochterunternehmen im Projekt als Teil des Steuerkreises mitwirken.

Ver.di als zuständige Gewerkschaft hat die Projektidee maßgeblich mitentwickelt und wird als Veranstalterin wie Multiplikatorin fungieren.

Für die Großveranstaltungen können relevante Multiplikator*innen eingebunden werden. Der Klimaexperte Frank Böttcher soll als charismatischer Keynote-Speaker durch die drei Großveranstaltungen (Klimagipfel) führen. Darüber hinaus werden Gerrit von Jork aus der Vereinigung für ökologische Wirtschaftsforschung und Fellow des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung sowie Tanja Brumbauer als Nachhaltigkeitsökonomin und Geschäftsführerin des Next Economy Labs sowie Mitglied des ThinkTank 30 des Club of Rome eingebunden.

Zielgruppe

Die Verantwortungsübernahme für das Thema Nachhaltigkeit bezieht alle Bereiche der SRH mit ein. Ein tiefgreifender Wandel kann nur funktionieren, wenn die Notwendigkeit wie die Zusammenhänge allen Berufsgruppen bewusst ist, von den Entscheider*innen, über gewerblich Beschäftigte und Kantinenpersonal bis hin zu allen, die im öffentlichen Raum tätig sind.

Spezifische Angebote - über diejenigen zur Qualifizierung und Sensibilisierung von allen Beschäftigten hinaus - soll es für AN-Vertreter*innen in Aufsichtsräten und mit dem Angebot der Fachkraft für Nachhaltigkeit für Multiplikator*innen geben.

Projektziele

Social Responsibility und die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN (Sustainable Development Goals, SDG) sind mittlerweile fester Bestandteil der Unternehmensstrategie der SRH und elementare Basis für ihr zeitgemäßes und verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln. In der Folge bedarf es fundierten Knowhows sowohl seitens der Entscheider*innen aber auch grundlegende Erwartungs- und Informationsbedürfnisse von Beschäftigten wie Stakeholdern. Dabei geben die SDG den Rahmen vor, wie wirtschaftliche Entwicklung und soziale Gerechtigkeit verwirklicht werden können.

Im Fokus stehen dabei acht SDG:

SDG 4

Engagement in der Bildung für
nachhaltige Entwicklung von klein auf

 

SDG 7

Erzeugung von regenerativer
Energie für Hamburg

 

SDG 9

Entwicklung von innovativen Lösungen
für die Abfallwirtschaft der Zukunft

 

SDG 12

Förderung des abfallarmen Konsums in
Hamburg und Schließen von Stoffkreisläufen

 

SDG 6

Sauberes Wasser für alle
zugänglichen öffentlichen Toiletten

 

SDG 8

Einsatz für sichere und
gesunde Arbeitsbedingungen

 

SDG 11

Hamburg als lebenswerte
Stadt erhalten / weiterentwickeln

 

SDG 13

Reduzierung von
CO²Emissionen

 

Damit sich diesen Zielen auch operatives Handeln seitens der Organisation anschließt, müssen die in den jeweiligen Arbeitsfeldern zur Verfügung stehenden Optionen hinsichtlich ihres Impacts reflektiert und in einem breiten und partizipativen Prozess eingeführt und gestaltet werden.

Die Verantwortungsübernahme für Umwelt wie Gesellschaft in der SRH bezieht alle Bereiche mit ein. Akteure und Akteurinnen sind hierbei die Verantwortlichen bzw. die Vertreter*innen in Aufsichtsräten, die Interessenvertretung und die gesamte Belegschaft, die ihrerseits auch wiederum Multiplikator*innen sind, wenn sie als Vertreter*innen im öffentlichen Raum oder im gewerblichen Bereich für die SRH unterwegs sind.

Zentrales Ziel ist somit der Aufbau und die Verbreitung von Wissen. Neben Knowhow ist auch Inspiration für die vorgesehenen Einsatzfelder wichtig, damit mitgedacht werden kann, was möglich ist. Gerade für den Umgang mit Ressourcen zur Wahrung der ökologischen Grenzen sind Beispiele, wie es mit einfachen Kniffen gelingen kann, wichtig. Zum Gelingen muss die Ansprache emotional und zugänglich oder auch leicht nachvollziehbar erfolgen. Denn jeder Person begegnet im Alltag Abfall: doch welche Sorten gibt es und wie ist der Zusammenhang zwischen Abfall, Recycling und Umweltschutz?

Indirekte Einflussnahmen sollen identifiziert und adressiert werden. Dazu müssen bessere Informationen und Transparenz zum Einfluss des persönlichen Verhaltens auf die Umwelt entwickelt werden. Als Themen eignen sich dazu z.B. Wissen zum Thema Trennqualität und damit die spätere Verwertbarkeit von Abfällen oder Wissen zur Recyclingfähigkeit von Produkt- und Verpackungsdesigns.

Weiteres Projektziel ist die Schaffung von Awareness, dahingehend dass darauf aufmerksam gemacht wird, wie irreführend Greenwashing für Verbraucher ist und warum es von Unternehmen praktiziert wird.

Durch den Ausbau von Getrenntsammlungen in den Bereichen Papier, Pappe und Kartonagen sowie Leichtverpackungen, Bioabfall und der eingehenden Stoffe auf den Recyclinghöfen ist eine nachhaltige Verwertung möglich, wenn Vermeidung oder Wiederverwendung nicht möglich ist. Je mehr Menschen sich an der Trennung beteiligen, so dass das energetische Potenzial bestmöglich genutzt werden kann, umso mehr kann durch thermische Abfallverwertung klimafreundlicher Strom und Wärme für die Hamburger Haushalte und den Hamburger Hafen erzeugt werden.


Ansprechpartnerinnen

Projektleitung

Anja Kramer

anja.kramer@bw-verdi.de

Projekverwaltung

Eva Schneider

eva.schneider@bw-verdi.de

ESF Sozialpartner-Richtlinie

Wandel der Arbeit sozialpartnerschaftlich gestalten

Die Förderung des Programms erfolgt aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF Plus) und ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände und des Deutschen Gewerkschaftsbundes.

Übergeordnetes Ziel ist die Sicherung und Weiterentwicklung von Fachkräften, die
Erschließung von Potenzialen und die Qualifizierung von Beschäftigten vor den Herausforderungen des demografischen, digitalen und ökologischen Wandels.

Projektträger ist das Bildungswerk ver.di in Niedersachsen e.V.

Lessingstraße 1
21335 Lüneburg

04131 409460
lueneburg@bw-verdi.de

Das Projekt „Sustainability Hub“ wird im Rahmen des Programms "Wandel der Arbeit sozialpartnerschaftlich gestalten – weiter bilden und Gleichstellung fördern" durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert.