Befreiung - Anlässlich des 77. Jahrestages der Befreiung vom Faschismus

    Rückblick vom 08.05.2022

Am 8. Mai 1945 fanden die Verbrechen des deutschen Nazi-Regimes ein Ende. Mit dem Sieg der Alliierten über die deutsche Wehrmacht wurde Deutschland vom Faschismus, vom Holocaust, von den Kriegsverbrechen und der politischen Repression befreit.

Anlässlich dieses bedeutenden Tages wurde am 08. Mai 2022 ab 11 Uhr die Matinee "Befreiung - Anlässlich des 77. Jahrestages der Befreiung vom Faschismus" im Alten Magazin in Hannover veranstaltet.

Das Programm des Vormittages begann mit einer herzlichen Begrüßung aller Anwesenden.

Anschließend wurde das Mikrofon an den Politiker und ehemaligen niedersächsischen Kultusminister und Präsidenten des Niedersächsischen Landtages Prof. Dr. Rolf Wernstedt übergeben. Der Autor mehrerer politischer Publikationen hielt an diesem Vormittag eine Rede mit dem Titel „Tag der Befreiung – Erinnerung für die Zukunft“. Er beschreibt, dass die Mehrheit der Deutschen den Tag anfangs als Tag der Niederlage gesehen hat. Diese Sichtweise hat sich erst nach Jahrzehnten durch die Übernahme von Verantwortung, den Umgang mit Schuld und die historisch-politische Einordnung gewandelt. Möglich geworden ist das nur, durch stetige Diskussionen. Für Wernstedt ergibt sich daraus auch ein Handlungsauftrag: "In Deutschland ist das nationalistische Narrativ durch die verbrecherische, völkermörderische Implikation endgültig korrumpiert. Das zu wissen und nicht zu vergessen bleibt ein ständiger Auftrag historischer und politischer Bildung und der daraus zu gestaltenden Politik."

Wie relevant das Aufbereiten der geschichtlichen Ereignisse ist, zeigt er anhand des aktuellen Kriegs in Osteuropa. Er verweist auf die Historie Russlands. Einem Land in dem die Revolutionen trotz unterdrückerischer Geschichte ausblieben. Dessen kolonialistische Stolz der Eroberung, laut Wernstedt, noch in der Motivation bei Beteiligung im Zweiten Weltkrieg zu finden war. Die Soldaten Russlands werden als Helden im Kampf für das Vaterland dargestellt. Und deren millionenfacher Tod, durch die Hände nationalsozialistischer Soldaten, noch heute den Vaterlands-Stolz verletzt. Eine Kränkung, die derzeit von Putin für seine Propaganda genutzt wird. Besonders deutlich wird dieser unterschiedliche Umgang mit den Geschehnissen des zweiten Weltkriegs wird daran, dass in Russland die Befreiung vom Faschismus noch heute mit einer Militärparade gefeiert wird.

Zum Schluss weist Wernstedt darauf hin, dass "In dem Begriff der Freiheit [...] nicht nur die individuelle Freiheit [steckt], sondern auch die Verantwortung dafür, dass Geschichte nicht missbraucht wird. Deswegen wird der 8. Mai wohl noch lange nicht nur ein Tag der Befreiung vom Faschismus sein müssen, sondern auch ein Tag der Besinnung auf vergangenes Leid, das wir in der Zukunft verhindern wollen."

Die Veranstaltung wurde abgerundet durch Folk-Musik-Trio La Kajoca aus Düsseldorf. Ihre Lieder von Erinnerung und Freiheit (Libertad) vereinen ausgefeilte Gesänge mit instrumentaler Vielfalt. Genau richtig für das Motto des Tages.

Eindrücke der Veranstaltung

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