Fort- und Weiterbildung als Bestandteil der Digitalisierungsstrategie
Durch die Digitalisierung verändern sich Berufsbilder und Qualifikationsprofile, zum Teil entstehen neue Berufe. Weiterbildung und Qualifizierung sind dabei der Schlüssel, um Fachkräfte zu gewinnen, Beschäftigungsmöglichkeiten zu erhalten und das eigene Berufsleben selbstbestimmt zu gestalten. Der digitale Wandel selbst stellt dabei einen kontinuierlichen Lern- & Entwicklungsprozess dar.
Die Bedarfe an Bildungsmaßnahmen im Umgang mit Hard- und Software sowie der Weiterentwicklung von Soft Skills steigen. So auch die Notwendigkeit, Personalentwicklung und betriebliche Fortbildungen strategisch auszurichten – als Teil der Digitalisierungsstrategie und im Verbund zwischen Personalentwicklung und betrieblichen Interessenvertretern.
Ein holistisches digitales Verständnis aufbauen
Bei der Einführung neuer Technologien sollten Qualifikationsmaßnahmen für Mitarbeiter mit der Zielsetzung durchgeführt werden, das subjektive Belastungserleben durch „Technostress“ zu reduzieren, das Kompetenz- und Beherrschbarkeitsgefühl zu fördern und durch kontinuierliche Begleitung Zeit für die Anpassungsleistung zu gewähren. Wichtig ist auch das Aufzeigen übergeordneter Technologien und Zusammenhänge, denn Holistik fördert Sinnerleben.
Ziel ist es, die Leistungsfähigkeit über das gesamte Berufsleben sicherzustellen
Beschäftigte sollten psychologisch „empowered“ werden, um mit Herausforderungen und Belastungen durch die Digitalisierung umgehen zu können. Sie benötigen zentrale Kompetenzen in Selbstorganisation, Kommunikation und Gesundheit. Denn das übergeordnete Ziel und die Pflicht der Unternehmen ist es, die Leistungsfähigkeit, das Wohlbefinden und die Gesundheit bis ins Alter aufrecht zu erhalten und gute Arbeit zu gewährleisten.
Führungskräfte als Co-Personalentwickler
Führungskräfte spielen dabei eine entscheidende Rolle – sie sind die ersten Ansprechpartner für Mitarbeiter bei fachlicher und persönlicher Weiterbildung. Sie müssen befähigt werden, den Wandel als Veränderungsmanager zu begleiten, als Co-Personalentwickler aufzutreten und ihren Einfluss auf die Gesundheit und Zufriedenheit der Beschäftigten zu nutzen. Sie sind aufgefordert, ihr Führungsverhalten dauerhaft an die Gegebenheiten der sich verändernden Arbeitswelt und Beschäftigtenbedürfnisse anzupassen – eine anspruchsvolle Aufgabe, die volle Unterstützung verdient.
Für Fortbildungen wird Zeit geschaffen
Führungsebenen müssen sensibilisiert, Ressourcen bereitgestellt und Freistellungen gewährt werden. Für die Planung von Weiterbildungen sollten Bildungsbedarfe analysiert, Angebote möglichst Zielgruppenspezifisch zugeschnitten (Digital Natives vs. Digital Immigrants), Lernpräferenzen, Qualifikationsniveaus und Arbeitsbedingungen berücksichtigt und die Maßnahmen am Ende evaluiert werden. Ein ausgewogener Mix an Methoden und Formaten von Blended Learning über Tutorials und Kurzformate oder digitale Assistenzsysteme unterstützen Mitarbeiter in ihrem Lernprozess. Überschulung gilt es zu vermeiden.
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