Digitalisierung – haben Sie schon einen Begriff davon?
Was bedeutet Digitalisierung eigentlich konkret für Ihr Unternehmen? Wie ist Ihre persönliche Einstellung zum Thema, was denken Ihre Beschäftigten? – Für die meisten ist „die Digitalisierung“ als solche immer noch sehr abstrakt. Die Erfahrung zeigt, dass sich die Begriffsklärung lohnt, um seinen Ausgangspunkt für eine systematische Strategiebildung zu kennen.
Natürlich umfasst eine Digitalisierungsstrategie klassische technische und ablauforganisatorische Aspekte wie IT-Infrastrukturen und -Geschäftsprozesse, Automatisierungsmöglichkeiten, Big Data, Innovationsansprüche. Aber die Reduktion von Digitalisierung auf ein rein technisches Verständnis greift zu kurz. Es ist Realität, dass Impulse zu Workflow-Veränderungen vielfach von zentralen Prozessoptimierern und IT-Spezialisten kommen – ohne Partizipation der betroffenen Beschäftigten. So werden Lösungen nicht selten an den Bedarfen der späteren Nutzer vorbei entwickelt – keine Bedingungen für gute Arbeit.
Es braucht ein gesamthaftes, systemisches Verständnis von Digitalisierung
Voraussetzung für die Gestaltung guter digitaler Arbeit in der eigenen Organisation ist das Sichtbarmachen der Auswirkungen und Effekte durch Digitalisierung im Sinne einer Ursache-Wirkungs-Kette – nicht nur in Bezug auf die Organisation als Gesamtgefüge und ihre Produkte und Prozesse, sondern explizit auch auf die Beschäftigten aller Ebenen. Es braucht eine Digitalisierungsstrategie, die nicht nur die technische Dimension in den Blick nimmt, sondern auch eine arbeits- und organisationspsychologische Perspektive gibt. Eine Strategie, die ein gesamthaftes, systemisches Verständnis von Digitalisierung und dessen Auswirkungen entwickelt.
Den Wandel als sozialpartnerschaftliches Gemeinschaftsprojekt gestalten
Wie verändern sich Arbeitstätigkeiten und -inhalte konkret? Welche Ziel- und Interessenkonflikte gibt es? Wie wirkt sich die Digitalisierung auf die Unternehmenskultur aus? Wie verändert sich Führung? Welche physischen und psychischen Belastungen resultieren aus veränderten Arbeitswelten? Welche arbeits-, tarif- und verfassungsrechtlichen Aspekte werden aktiviert? Welche Beteiligungsformen und Gestaltungsmöglichkeiten gibt es für die Beschäftigten? Wie wird mit Ängsten und Befürchtungen umgegangen? – All diese Aspekte müssen in den Blick genommen werden.
Es gilt, ein unternehmensweites Verständnis dafür aufzubauen, dass die Gestaltung von guter digitaler Arbeit ein Sozio-Management des digitalen Wandels darstellt. Dabei ist es ein zentrales Erfordernis, diesen Wandel als sozialpartnerschaftliches Gemeinschaftsprojekt transparent zu gestalten.
Vernetzung & Operationalisierung: Eine Digitalisierungs-Strategie ist KEINE Parallel-Strategie
Erfolgreich wird eine solch partizipativ entwickelte Digitalisierungsstrategie jedoch nur sein, wenn sie mit der gesamten Unternehmensstrategie in Einklang gebracht und mit anderen Schnittstellen wie z.B. Datenschutz, Personalentwicklung, Gesundheitsmanagement, Unternehmenskommunikation oder Mitbestimmung vernetzt wird. Wo möglich, hilft die Schaffung von Digital-Strukturen in Form von Digital-Ausschüssen, -Managern, -Einheiten oder -Projekten bei der Operationalisierung der Strategie. So lässt sich die ganze Bandbereite der Vernetzungsqualitäten heben.
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