Liebe Leserin und lieber Leser,

Im Leben gibt es viele erste Male. Das hat unter anderem damit zu tun, dass sich das Leben an sich wenig planbar und vorausschaubar verhält.

So war es für mich die erste Coaching Fachtagung mit einem Feueralarm. Ausgelöst mitten im Vortrag des Referenten sorgte er für eine Unterbrechung der Veranstaltung und noch während die Teilnehmenden im geordneten Gänsemarsch zum außerhäusigen Sammelpunkt unterwegs waren, stellte sich der Grund für Alarm als nicht bedrohlich heraus. Also kamen alle wieder zusammen und tagten weiter.

Wer in Bezug auf das Thema bereits alter Hase war, konnte dem Vortrag und den Demonstrationen des Professors sicherlich gut folgen. Bei manchen Teilnehmenden konnte ich jedoch Gesichtsausdrücke wahrnehmen, die auf eine Mischung aus Verwirrung und Erstaunen deuten.

Professor Dr. Varga von Kibed führte in die Methode der Systemischen Strukturaufstellungen, die er gemeinsam mit seiner Ehefrau Insa Sparrer entwickelt hat, ein, indem er zunächst ihre Entstehung erläuterte. Es folgten Informationen und Bezüge zu anderen Schulen und Traditionen. Theoretische Grundlagen und die Betonung, dass sich längst noch nicht alle Phänomene, die sich in den Strukturaufstellungen zeigen, neurophysiologisch erklären lassen. Dennoch sind sie da und für Repräsentant*innen eindrucksvoll wahrnehmbar.
In Systemischen Strukturaufstellungen werden Personen als Symbole der verschiedenen Aspekte eines Sachverhalts oder für die real beteiligten Personen im Raum aufgestellt und bieten mittels ihrer eigenen Wahrnehmung einen Blick auf das System an.

Eingeleitet wird eine Aufstellung stets mit einem Interview des Klienten/der Klientin. Mittels hypothetischer Fragestellungen, wie „angenommen, dies wäre hilfreich und nützlich für dich, was wäre hinterher anders?“, wird der innere Blick bereits auf mögliche Lösungen gelenkt, die erste Impulse zur Veränderung geben. Die anschließende Aufstellung mit Personen als Repräsentant*innen für die Elemente eines Systems bietet die Möglichkeit, unterschiedliche Veränderungsimpulse zu testen. Der/die Klient*in nimmt aus der Aufstellung mit, was als hilfreich erachtet wird.

Dieses Format ist nicht nur für die Klient*innen beeindruckend, sondern auch die Repräsentant*innen in der Aufstellung und die Zuschauerinnen und Zuschauer erleben intensive und berührende Momente.

Eure Silke Frerichs

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