Seit 1987 bin ich als Sozialpädagogin und Sozialarbeiterin in verschiedenen Arbeitsfeldern tätig. So arbeitete ich zunächst in Jugendpflege, Familienbildung, Kulturarbeit, in Schuldnerberatung, Straffälligen- und Suchtkrankenhilfe.
Parallel zu meinem Studium hatte ich bereits die Befähigung zur systemischen Arbeit mit Paaren und Familien erworben. Meine dreijährige Tätigkeit beim Deutschen Kinderschutzbund OV Springe ermöglichte mir, diesbezüglich viel Praxiserfahrung zu sammeln. (Themen waren hier z.B. Beratung bei häuslicher Gewalt, die Durchführung von betreutem Umgang und die Arbeit mit sehr jungen Müttern).
Während meiner Arbeit für die Brücke-Stiftung (Straffälligenhilfe) wurde ich zur Schuldnerberaterin ausgebildet.
Seit 2002 bin ich freiberuflich in eigener Praxis (maus-beratung.de) und als Honorarkraft tägig. Außerdem biete ich Seminare und Workshops an.
Ich baute als Initiatorin und Mitbegründerin des Vereins Abakus Schuldnerberatung e.V. eine Beratungsstelle für soziale Schuldnerberatung auf und war 11 Jahre dort als Geschäftsstellenleiterin und Beraterin tätig.
Seit mehr als 10 Jahren bin ich in der psychosozialen Mitarbeiter*innenberatung aktiv, zurzeit vor allem im Rahmen meiner Tätigkeit für die SOPRA gGmbH. Auch hier begegnen mir viele Ratsuchende, die unter Traumata leiden. Dies hat mich dazu motiviert, eine Weiterbildung zur Traumaberaterin zu absolvieren. Da meine Berufspraxis stets von Supervision und Fortbildungen begleitet ist, habe ich neben dem systemischen Ansatz und der Traumaberatung noch weitere Methoden und Handlungsmöglichkeiten in meinem professionellen Repertoire.
Zudem habe ich mich in diversen künstlerischen Techniken, wie der Malerei, dem kreativen Schreiben und der Biographiearbeit fortgebildet und Konzepte entwickelt, diese Möglichkeiten für die Beratungsarbeit zu nutzen.
Seit einigen Jahren habe ich einen Lehrauftrag an der Hochschule Hannover, Fakultät V (Soziale Arbeit).
Mein Fachgebiet
Ein Trauma kann durch ein plötzliches schlimmes Erlebnis oder einen Verlust ausgelöst worden sein oder auch durch serielles, dauerhaftes Erleben von Hilflosigkeit und Bedrohung (z.B. bei häuslicher Gewalt oder sexuellem Missbrauch). Es kann offensichtlicher Grund für das Aufsuchen einer Beratung oder eines Hilfesystems sein oder versteckt unter anderen Symptomen und Problemen liegen.
Die aus Traumata resultierenden seelischen Verletzungen begleiten traumatisierte Personen häufig über lange Zeit und beeinträchtigen ihre psychische Gesundheit und ihren Lebensweg oft unerkannt. So begegnen uns traumatisierte Menschen in Hilfesystemen oft zunächst aus ganz anderen Gründen.
Mir ist klar geworden, dass eine Trauma-sensible Haltung in allen Arbeitsfeldern der Sozialen Arbeit, der Pflege und Pädagogik wichtig ist, da sie in vielen Fällen erst ein tiefgehendes Verstehen und eine nachhaltige Hilfe möglich macht. Ob in der Arbeit mit Geflüchteten, in Suchtkrankenhilfe, Behindertenarbeit, Schuldnerberatung, Obdachlosen- oder Straffälligenhilfe, Familien- und Paarberatung, Frauenarbeit, Jugendhilfe, in Krankenhäusern, Pflegeheimen, der Psychiatrie, in Schulen oder jedem anderen Arbeitsfeld hat dieses Thema Relevanz - für Menschen jeden Lebensalters -.
Ich möchte Beratenden, Pädagog*innen und Sozialarbeiter*innen die Möglichkeit geben, Traumata zu erkennen und zu berücksichtigen, um damit Ratsuchenden im Rahmen ihrer Tätigkeit bei der Bewältigung traumatischer Erlebnisse zu unterstützen und ggf. sogar Traumafolgestörungen (wie z.B. die Posttraumatische Belastungsstörung, Angst, Sucht- und Vermeidungsverhalten) zu minimieren. Dabei ist es mir jedoch auch wichtig, dass die Beratenden ihre eigenen Grenzen und die Selbstfürsorge nicht vergessen und ggf. sicher an fachkundige Stellen delegieren können.
Wir werden uns theoretisch mit Grundlagen der Traumatologie, mit Ursachen und Symptomen beschäftigen und Ansätze der Trauma-sensiblen Beratung kennenlernen. Wir beschäftigen uns mit körperlichen Abläufen und Informationen zur Psychoedukation. Es wird Gelegenheit geben, über Fallbeispiele zu diskutieren und über den Umgang mit Flashbacks, Dissoziationen und selbstschädigendem Verhalten sprechen. Und natürlich werden wir selbst Methoden für die Praxisarbeit ausprobieren, in denen Sensibilität bei der Tiefung und Partizipation, Aspekte der Sicherheit und Hilfen zur Emotionsregulierung eine Rolle spielen. Zudem werden Sie Informationen zu rechtlichen Hilfen und Opferentschädigung erhalten.
Das motiviert mich in meiner Arbeit als Referentin
Als Praktikerin möchte ich mein theoretisches Wissen und meine Praxiserfahrung mit Kolleg*innen teilen und das relevante Thema ‚Trauma‘ in den Fokus rücken. Das Erlernen von Theorien, das Ausprobieren von Methoden und den kollegialen Austausch halte ich für wichtig, um den Umgang mit traumatisierten Personen zu erleichtern und angemessen helfen und intervenieren zu können.
Das ist meine Lieblingsmethode in Seminaren
Besonders gerne arbeite ich mit der Methode "Teilearbeit" nach Friedemann Schulz von Thun bzw. "Egostates" nach John und Hellen Watkins. Bei diesen Techniken geht es um das Erkennen und Benennen von inneren Persönlichkeitsanteilen und die Arbeit mit der "inneren Bühne" bzw. dem "inneren Team". Ich habe diese Methoden in der Praxis immer weiter modifiziert und den Anforderungen meiner Beratungsarbeit angepasst. Ich finde sie sehr geeignet, um die Ratsuchenden besser kennenzulernen. Sie ermöglicht zunächst spielerisch und unbelastet viele Fragen zu stellen und eignet sich hervorragend zum "Reframing" (Umdeutung) und ‚Empowerment‘ (Stärkung), zur Verfügbarmachung von Ressourcen und als Hilfsmittel bei der Psychoedukation.