Liebe Neustädterinnen und Neustädter,
seit 1.700 Jahren leben Menschen jüdischen Glaubens auf dem Gebiet des heutigen Deutschland. Dieses besondere Jubiläum wird 2021 bundesweit mit zahlreichen Veranstaltungen gewürdigt.
Die Altrewa Bürgerstiftung Neustadt beteiligt sich in enger Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Regionalgeschichte Neustadt a. Rbge. e.V. mit einer Veranstaltungsreihe an diesem Jubiläumsjahr. Sehr gern haben wir die Projekte unterstützt oder auch selbst initiiert. Unser Wunsch ist es, dem erstarkenden Antisemitismus etwas Positives entgegenzusetzen. Wir möchten möglichst vielen Menschen die Möglichkeit bieten, jüdische Geschichte, aber auch den Alltag jüdischer Menschen in unserer Stadt besser kennenzulernen. Dabei ist es uns wichtig, auch junge Menschen in die Projekte einzubinden.
Gemeinsam mit allen Beteiligten hoffen wir, dass es uns mit dieser Veranstaltungsreihe gelingt, jüdisches Leben sichtbar und erlebbar zu machen und dem erstarkenden Antisemitismus entgegenzutreten.
Willi Ostermann,
(Vorstandsvorsitzender Altrewa Bürgerstiftung Neustadt a. Rbge.)
Veranstalter: Arbeitskreis Regionalgeschichte e.V. u.a. (siehe Flyer)
Download Flyer "1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" 2021 (pdf)
Miteinander statt übereinander sprechen
Datum: 9. September 2021
Ort: Residenz am Rosenkrug, Nienburger Str. 27, 31535 Neustadt am Rübenberge
Datum: 10. September 2021
Ort: Allgemeinbildende Leine-Schulen, Bunsenstraße 3, 31535 Neustadt am Rübenberge
Noam Bar Band - Konzert
Termin: 9. September 2021 | 19.00 Uhr
Ort: Gymnasium, Gaußstraße 14, 31535 Neustadt am Rübenberge
Vernissage "Jüdisches Leben in Neustadt am Rübenberge"
Termin: 16. September 2021 | 19.00 Uhr
Ort: Volkshochschule Hannover Land, Schloßstraße 1, 31535 Neustadt am Rübenberge
Vernissage "Verschweigen und Erinnern"
Termin: 21. September 2021 | 19.00 Uhr
Ort: Residenz am Rosenkrug, Nienburger Str. 27, 31535 Neustadt am Rübenberge
Vernissage "Schatten der Vergangenheit"
Termin: 21. September 2021 | 19.00 Uhr
Ort: Residenz am Rosenkrug, Nienburger Str. 27, 31535 Neustadt am Rübenberge
Vernissage "Retrospektive Moshe Harel (1946 - 2020)"
Termin: 23. September 2021 | 19.00 Uhr
Ort: Residenz am Rosenkrug, Nienburger Str. 27, 31535 Neustadt am Rübenberge
Über Nacht waren sie verschwunden
Termin: 28. September 2021 |19.00 Uhr
Ort: Volkshochschule Hannover Land, Schloßstraße 1, 31535 Neustadt am Rübenberge
"Die wahre Volksgemeinschaft" oder: "Es ging los, wie in alten Zeiten"
Termin: 30. September 2021 | 19.00 Uhr
Ort: Residenz am Rosenkrug, Nienburger Str. 27, 31535 Neustadt am Rübenberge
Film "Kiss me koscher"
Termin: 5. Oktober 2021 | 19.30 Uhr
Ort: Cinema im Leinepark, Suttorfer Str. 8, 31535 Neustadt am Rübenberge
Film "Es war einmal in Deutschland"
Termin: 6. Oktober 2021 | 19.30 Uhr
Ort: Cinema im Leinepark, Suttorfer Str. 8, 31535 Neustadt am Rübenberge
Ein Zeichen setzen
Termin: 9. Oktober 2021 | 11.00 Uhr
Ort: Theresenstraße 4, 31535 Neustadt am Rübenberge
Lesung "Schatten der Vergangenheit
Termin: 14. Oktober 2021 | 19.00 Uhr
Ort: Residenz am Rosenkrug, Nienburger Str. 27, 31535 Neustadt am Rübenberge
Stadtrundgang
Termin: 24. Oktober 2021 | 11.00 Uhr
Treffpunkt: Mahnmal, Zwischen den Brücken, 31535 Neustadt am Rübenberge
Finissage "Verschweigen nnd Erinnern"
Termin: 24. Oktober 2021 | 19.00 Uhr
Ort: Residenz am Rosenkrug, Nienburger Str. 27, 31535 Neustadt am Rübenberge
Finissage "Schatten der Vergangenheit"
Termin: 24. Oktober 2021 | 19.00 Uhr
Ort: Residenz am Rosenkrug, Nienburger Str. 27, 31535 Neustadt am Rübenberge
Gang zur Gedenkveranstaltung
Termin: 7. November 2021 | 11.30 Uhr
Treffpunkt: Mittelstraße 18, 31535 Neustadt am Rübenberge
Gedenkveranstaltung
Termin: 7. November 2021 | 12.00 Uhr
Ort: Mahnmal, Zwischen den Brücken, 31535 Neustadt am Rübenberge
Ausstellungen:
Vernissage: 16. September 2021, 19.00 Uhr
Ausstellungszeitraum: 16. September - 29. Oktober 2021
Ort: VHS Hannover-Land, Schloßstraße 1, 31535 Neustadt am Rübenberge
Führung durch die Ausstellungen vereinbaren: 05032 61705 | ak.reg@t-online.de
In der Nacht des Pogroms vom 9. November 1938 werden die letzten aktiven Mitglieder der Neustädter Synagogengemeinde verhaftet, das jüdische Gebetshaus und Wohnungen verwüstet. Zu diesem Zeitpunkt sind die meisten jüdischen Neustädterinnen und Neustädter bereits aus der Stadt geflohen. Tagtägliche Schikanen, allgegenwärtiger Hass und die systematische Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen haben ihnen das Leben in der Kleinstadt unmöglich gemacht. 1939 lebt nur noch eine Jüdin in Neustadt, die kurz vor Kriegsende noch verschleppt wird.
Doch auch in Hannover, Bremen, Hamburg oder Amsterdam sind die Geflohenen nicht sicher, sie werden in die Vernichtungslager deportiert und ermordet. Einigen gelingt die Flucht nach England oder Amerika, wo sie sich unter großen Mühen ein neues Leben aufbauen.
Antisemitismus, Rassenwahn und Krieg führen dazu, dass eine über Jahrhunderte in Neustadt lebende Minderheit vernichtet wird. Mit der Ausstellung soll an die Geschichte der jüdischen Neustädterinnen und Neustädter erinnert werden.
Die langen Schatten der NS-Dikatur
Vernissage: 21. September 2021, 19.00 Uhr
Ausstellungszeitraum: 21. September - 24. Oktober 2021
Finissage: 24. Oktober 2021, 19.00 Uhr
Ort: Residenz am Rosenkrug, Nienburger Str. 27, 31535 Neustadt am Rübenberge
Führung durch die Ausstellungen vereinbaren: 05032 61705 | ak.reg@t-online.de
Am 7. April 1945 rückten britische Truppen in Neustadt ein und bezahlten einen hohen Preis für die Befreiung der Stadt: 28 Soldaten starben bei der Sprengung der Leinebrücke durch ein Wehrmachtskommando. Währen sich die hitlertreuen Soldaten nach Osten absetzten, fürchteten Neustädter NS-Funktionäre und ihre Unterstützer nun die Rache der Sieger.
Belastende Akten, Literatur, Parteiabzeichen, Uniformen und Nazidevotionalien wurden vernichtet. Viele in der Kleinstadt wussten, welche Verbrechen begangen worden waren und kannten die Täter. Die Opfer hofften, dass diese zur Rechenschaft gezogen würden. Das war die Ausgangssituation.
In der Ausstellung wird ein Überblick gegeben, wie mit der NS-Geschichte umgegangen wurde.
Vernissage: 21. September 2021, 19.00 Uhr
Ausstellungszeitraum: 21. September - 24. Oktober 2021
Finissage: 24. Oktober 2021, 19.00 Uhr
Ort: Residenz am Rosenkrug, Nienburger Str. 27, 31535 Neustadt am Rübenberge
Zu sehen sind Holzobjekte.
- Keine Namen
- Keine Gesichter
Sie stehen für Stärke, Stolz und Hoffnung.
Für warum? Wofür? Und wie geht es weiter?
Es geht um Zuordnung und Kennzeichnung. Wann fing es an und wann hört es auf?
Vernissage: 23. September 2021, 19.00 Uhr
Ausstellungszeitraum: 23. September - 24. Oktober 2021
Ort: Residenz am Rosenkrug, Nienburger Str. 27, 31535 Neustadt am Rübenberge
Führung durch die Ausstellungen vereinbaren: soroka@altrewa-art.com
Moshe Harel lebte seit 2004 mit seiner Familie in Stöckendrebber, einem kleinen Dorf bei Neustadt am Rübenberge.
Geboren wurde der Künstler 1946 in der marokkanischen Stadt Casa-Blanca. In Marokko lernte er als Kind die hebräische Sprache. 1952, als er sechs Jahre alt war, wanderte seine Familie nach Israel aus. 1966 machte er eine Ausbildung zum Heimerzieher und arbeitete danach mehr als zehn Jahre lang mit verhaltensauffälligen Jugendlichen. 1979 nahm Moshe Harel ein Grafikstudium in Tel Aviv auf. Der deutsche-israelische Künstler Mordechai (früher: Herbert) Gumpel (1912 - 2009) war sein Lehrer. Von 1991 an arbeitete Harel vorwiegend als Künstler.
Im Jahr 1994 zog es Moshe Harel nach Deutschland. Er ließ sich in der Wedemark nieder, wo er als freier Künstler tätig war. Er war Gründungsmitglied der Künstlergruppe PUNKT.26, ein Zusammenschluss von Künstlerinnen und Künstlern aus der Region Hannover und dem Heidekreis.
Seine Gemälde sind von einzigartiger Ausdruckskraft und spiegeln Liebe, Gefühle und tiefen Glauben wider. Sie sind eine Hommage ans Menschsein und ans Träumen. Oft tauchen unter anderem auch hebräische Buchstaben in seinen Bildern auf, mit deren Bedeutung er sich beschäftigte.
Moshe Harel verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit im Jahr 2020. Die seit längerem mit ihm geplante Ausstellung seiner Werke in der Galerie im Rosenkrug ist so zu einer Retrospektive geworden.
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