Geschichte des Bildungswerks

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1950er Jahre

Schon Anfang der 1950er Jahre gibt es in einer ganzen Reihe von Orten in Niedersachsen DAG-Schulen, die im Abendunterricht kaufmännisches Wissen vermittelten. Es sind vor allem Heimkehrer aus der Kriegsgefangenschaft, die nach längerer kriegsbedingter Unterbrechung ihrer beruflichen Tätigkeit durch das Auffrischen und Ergänzen ihrer Kenntnisse den Wiedereinstieg in das Berufsleben erreichen wollen. Themen der Demokratisierung aller Lebensbereiche und die Einführung der Mitbestimmung in der Wirtschaft zählen zu den selbstverständlichen Aufgaben einer gewerkschaftlichen Bildungseinrichtung.

1966

Im Laufe der 1960er Jahre kristallisiert sich heraus, dass die Bildungsarbeit der DAG in ihrer Qualität und in ihrem Umfang auf lange Sicht nicht mehr aus eigener Kraft zu gewährleisten ist. Erste Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern, die eine Anerkennung als Bildungsträger zum Ziel haben, sind die Konsequenz. Die erfolgreiche Bildungsarbeit hat die DAG schließlich darin bestärkt, das Bildungswerk am 9. Dezember 1966 als eigenständigen Verein zu gründen und so als Institution, die allen offen steht, weiter zu etablieren. Die ersten pädagogischen Mitarbeitenden der Gründungsphase sind Erwin Dunst, Hilde Rathe und Lothar Springer, der zum Geschäftsführer der Landesorganisation ernannt wird. Geschäftsführer der Landeseinrichtung wird Fritz Schäufler.

1968

Das Bildungswerk der DAG wird am 18. November 1968 in den nds. Bund für freie Erwachsenenbildung e. V. aufgenommen, mit der Auflage, bis zum Inkrafttreten des geplanten nds. Erwachsenenbildungsgesetzes (EBG) keine Landesmittel in Anspruch zu nehmen.

1970

Am 1. Januar 1970 tritt das nds. Gesetz zur Förderung der Erwachsenenbildung (EBG) in Kraft. Gefördert werden Personalkosten, Bildungsmaßnahmen und Mitarbeiterfortbildungen. Ende Oktober desselben Jahres erhält das Bildungswerk der DAG die Förderungsberechtigung gem. der §§ 3 und 5 EBG. Rückwirkend ab dem 01. Januar 1970 werden die Gehaltskosten für drei hauptberufliche pädagogische Mitarbeitende vom Land übernommen.

1972

Grundstein für die bis heute vorliegenden Betriebs- und Personalrät*innen Seminare ist das Betriebsverfassungsgesetz, das am 1. Januar 1972 in Kraft tritt.

1975

Am 1. Januar 1975 tritt das nds. Gesetz über den Bildungsurlaub für ArbeitnehmerInnen (NBildUG) in Kraft. Das Bildungswerk der DAG gibt das erste Zentrale Seminarangebot, mit 22 Wochenseminaren, zur politischen Bildung heraus.

1983

Mit Eintritt der geburtenstarken Jahrgänge in das Berufsleben verstärkt sich Anfang der 1980er Jahre das Problem, dass Ausbildungsplatzsuchende junge Leute trotz großen Bemühens keinen Ausbildungsplatz im dualen System finden. Die Landesregierung und die DAG rufen das Ausbildungsplatzprogramm Niedersachsen (APN) ins Leben. Das Bildungswerk der DAG ist größter Träger des APN und bildet, vorwiegend in kaufmännischen Berufen, bis zum Jahr 1990 6.000 der insgesamt 20.000 Teilnehmenden aus.
Bernd Koller löst am 1. April 1983 Fritz Schäufler als geschäftsführenden pädagogischen Leiter der Landeseinrichtung des Bildungswerks der DAG ab. Fritz Schäufler geht in den Ruhestand.

1984

Im Rahmen des 3. Bildungsweges bietet das Bildungswerk der DAG ab 1984 berufsbegleitende Qualifikationen und Vorbereitungen auf die Prüfung für den Hochschulzugang ohne Abitur (Immaturenkurse) an.

1987

Das Bildungswerk der DAG übernimmt am 1. Januar 1987 die hauptberuflichen Mitarbeitenden des Bundesvereins in den Landesverein, um die pädagogische Verantwortung eindeutig sicherzustellen.

1990

Die Beratungsstelle für Technologiefolgen und Qualifizierung (BTQ) wird am 1. Januar 1990 in Oldenburg eröffnet. Als Reaktion auf die Einführung neuer Kommunikationstechnologien, elektronischer Zeiterfassungsgeräte, sowie neuer Arbeitsstättenverordnungen. Am 1. Januar 1990 eröffnet die regionale Arbeitsstelle zur beruflichen Eingliederung junger Menschen in Niedersachsen (RAN) in Braunschweig. Zum Jahreswechsel 1990/91 wird das Bildungswerk der DAG neu strukturiert. Der restliche Teil der beruflichen Bildung verbleibt beim Bundesverein in der Deutschen Angestellten Akademie (DAA). Das Bildungswerk der DAG schlägt ein neues Kapitel auf und gründet eigene Regionalbüros an verschiedenen Standorten in Niedersachsen. Seit Anfang der 1990er Jahre wird das Angebot durch Kooperationen mit externen Partnern erweitert.

1993

In der Region Oldenburg startet die erste Weiterbildung mit Förderung aus dem europäischen Sozialfonds (ESF).

1999

Durch die Reform des NEBG 1996, wird die Trennung zwischen Landesorganisation und Landeseinrichtung aufgehoben. Im Juli 1999 geht Lothar Springer, Geschäftsführer der Landesorganisation, in den Ruhestand und übergibt sein Amt an Bernd Hoppe. Das Amt des geschäftsführenden pädagogischen Leiters der Landeseinrichtung und das Amt des Geschäftsführers der Landesorganisation werden zu einer Funktion zusammengeführt, die des Geschäftsführers des Bildungswerks der DAG.

2001

Gründung der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). Die DAG geht in der ver.di auf und die DAA bleibt eine eigenständige Einrichtung. Bernd Koller verlässt das Bildungswerk der DAG im Juni 2000. Durch den Übergang der DAG in die ver.di firmiert sich das Bildungswerk am 6. September 2001 in das Bildungswerk der vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) in Niedersachen e.V. um.

2002

Das Bildungswerk ver.di führt ein Qualitätsmanagementsystem ein. Durch den TÜV Nord erhält das Bildungswerk ver.di das erste Qualitätszertifikat als Bildungsträger. Für die Organisation der Betriebs- und Personalrätequalifizierung wird das Koordinationsbüro für Bildung und Beratung gegründet. Später wird es in Koordinationsbüro für Betriebs- und Personalräteseminare umbenannt. Leiter wird Michael Dunst.

2003

Der Sitz der Zentrale des Bildungswerks ver.di wird in die ver.di-Höfe in der Goseriede verlegt. Bernd Hoppe wird zum hauptamtlichen Vorstand berufen.

2010

„QuBE = erfolgreich weiterbilden!“ wird als Marke für die Angebote der berufsbegleitenden Weiterbildung eingeführt.

2012

Am 28. Juni 2012 wird Jürgen Sattari zum Vorstand des Bildungswerks ver.di berufen. Michael Dunst wird sein Stellvertreter und pädagogischer Leiter. Im Rahmen des Modellvorhabens „Offene Hochschule“ an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg wird für die Weiterbildung Mediation ein Äquivalenzvergleich zur Anrechnung von Creditpoints vorgenommen. Die Weiterbildung Frauen in Führung folgt im Jahr 2013.

2015

Am 1. Oktober 2015 werden nach fünfmonatigem Umbau die neuen Räumlichkeiten des Veranstaltungszentrums Rotation in den ver.di-Höfen eröffnet. Am 31. Dezember 2015 geht Vorstand Bernd Hoppe in den Ruhestand.

2016

Am 9. Dezember 2016 feiert das Bildungswerk ver.di sein 50-jähriges Jubiläum im Veranstaltungszentrum Rotation in den ver.di-Höfen.

2017

Dem Bildungswerk ver.di wird am 22. August 2017 vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung und der Demografieagentur für die Wirtschaft GmbH zum zweiten Mal das Zertifikat "Demografiefestes Unternehmen" verliehen.

2019

Am 19. August 2019 bekam das Bildungswerk ver.di vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung und der Demografieagentur für die Wirtschaft GmbH zum dirtten Mal das Zertifikat "Demografiefestes Unternehmen" überreicht. Im selben Jahr wird die neue Webseite des Bildungswerks ver.di veröffentlicht. Und das Bildungswerk ver.di unterzeichnet den Vertrag für eine neue CRM-Software. Ein großer Schritt hin zum „Digitalen Bildungswerk“.

2020

Am 01. Januar 2020 wird Anja Kramer zum Vorstand des Bildungswerks ver.di berufen.

2021

Am 22. November 2021 erhält das Bildungswerk ver.di den Preis für die „Rezertifizierung 2021“ in der Kategorie: „Sozialpartnerschaftlich die Digitalisierung gestalten“. Verliehen wird der Preis vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung und der Demografieagentur für die Wirtschaft GmbH.